Wü würn de gröttsten ! (Fischerlüüd)
Schon mehrere Wochen vor dem 4. August gab es auf Finkenwerder nur ein Thema: Die große Sommerparty von NDR 90,3 sollte bei uns aufschlagen. Und man kannte ja die anspruchsvolle Sendung. Deswegen wuchs die Spannung mit jedem Tag. Was würde die Aufgabe sein? Und können wir schaffen, was andere von der Einwohnerzahl her gesehen größere Stadtteile, anscheinend so spielerisch und bravourös bewältigt hatten, die Wette gegen den NDR zu gewinnen? Das Ergebnis übertraf dann alle Erwartungen: Nur acht Tage vor der Sendung wird jeweils die Aufgabe bekannt gegeben. Und sie hörte sich nicht leicht an. Andrerseits – Fischerkleidung, Fischerutensilien? Je 150 Manns – und – Fraunsleute? Da musste doch was zu machen sein! Blieben aber noch die Zusatzaufgaben: Gefangene Fische und der gemeinsam gesprochene Zungenbrecher: »Fischers Fritz fischt frische Fische, frische Fische fischt Fischers Fritz!« Nun erwies sich als Vorteil und Segen, dass wir auf Finkenwerder und mit unsren vielen Vereinen so gut miteinander »vernetzt« sind! Auch dass es hier eine Fischertradition gab, mit der der NDR vielleicht nicht gerechnet hat. Eiligst wurde eine Besprechung auf dem Obsthof Fick angesetzt und abgecheckt, was die Vereine so auf die Beine bringen können. Schon das Ergebnis – beruhigend. Dann zwei Tage später – gleiche Stelle, gleicher Hof, der große Bastelabend für die Herstellung des
großen Hols an Fischen, der zu präsentieren war. So viele Menschen hat der Ficksche Hof sicher lange nicht gesehen.
Und die ansteckende Fröhlichkeit und Kreativität ließ uns schon ahnen: »Dat Ding löppt!« Und wie es lief!
Verabredet war, dass alle Vereine und ihre Mitglieder sich am Sendeabend auf dem Hof der Westerschule einfinden.
Zählapell und einüben von Fischers Fritz!
Mit großem Hallo traf sich hier nun fast ganz Finkenwerder und traf man Bekannte wieder, die man Monate nicht gesehen hatte. Der Kulturkreis hatte für kalte Getränke (Obsthofkühlung!) gesorgt, was an diesem wieder mal heißen Sommerabend hochwillkommen war. Das Hallo war so groß, dass sich Marlies Löffler kaum Gehör damit verschaffen konnte, den Zungenbrecher noch einmal einzuüben. Es gelang halbwegs. Und so marschierte dann der Tross geschlossen über den Norderkirchenweg auf den Festplatz, wo ihn noch einmal mehrere Tausend Fischerinnen und Fischer erwarteten. Die offizielle Zählung spricht von 9000 Menschen auf dem Platz vor der großen Bühne des NDR, auf der die Hermes-House Band schon mal einheizte und die NDR Moderatoren Christian Buhck und Anke Harnack nun begannen, durch das Programm zu führen. Noch während der Sendung Hamburg Journal musste das Ergebnis bekannt werden.
Und alles klappte! Die Bilder sprechen für sich.
Der Buscherump war das Kleidungsstück des Abends. Und unter diesen sahen
Kenner auch noch viele alte im Original Finkenwerder Schnitt.
332 Frauen, gekleidet und ausgestattet wie Fischerinnen oder Fischverkäuferinnen und
229 Fischermänner mussten die NDR-Notare zählen.
Marlies dirigierte gekonnt den Sprechchor der Fischerfrauen und – männer. wie sonst nur Kazuo ihren Frauenchor Frohsinn. Noch einmal Fischers Fritz – Wette gewonnen! Und die Musikinsel konnte den Preisscheck von 1000 Euro für die Anschaffung eines Akkordeons entgegennehmen, auf dem nun künftige Kindergenerationen das Spielen lernen. Der Regionalausschuß erhöhte dann die Summe um noch weitere 1000 Euro.
So können jetzt zwei Instrumente beschafft werden.
Nach der Preisverleihung ging die Feier noch bis Mitternacht weiter. Die bekannten Bands heizten ein.
Finkenwerder war um ein großartiges Gemeinschaftserlebnis reicher.